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Berufsbild


"Cinema is a director's medium, TV is a writer's medium."
(Die Produzentin Gale Ann Hurd auf die Frage, welche Rolle die Autoren bei der Serie "The Walking Dead" spielen)

"Drehbuchautoren sind professionelle Träumer."
(Dorothee Schön)

Wer den Beruf der Drehbuchautorin / des Drehbuchautoren gewählt hat, hat sich dafür entschieden, dem Schreiben den Hauptplatz in seinem Leben einzuräumen. Autoren verbringen den überwiegenden Teil der Zeit damit, ihre Gedanken aufzuschreiben. Sie bringen unermesslich viel Geduld dabei auf, sich von nichts in der Welt vom Schreiben abbringen zu lassen. Ihr Wunsch zu schreiben, ist übermächtig.

„Das mag kitschig klingen, aber wenn die Szene funktioniert, sprechen die Figuren. Und wenn die Figuren nicht anfangen ‚mit mir zu reden‘, dann weiß ich, dass die Szene nicht funktioniert und drücke auf die DEL-Taste – es wird einfach alles gestrichen.“ (Ulrich Limmer)

Neben der Fähigkeit in Fantasiewelten einzutauchen und Geschichten zu erfinden, ist es vor allem auch das Interesse an realen Ereignissen, an Menschen und deren Lebensbedingungen, die die Autoren vorantreiben.

„All die guten Sachen hat man sich nie ausgedacht." (Katharina Eyssen)

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Der Autor hat nicht nur sehr viel mehr Ideen als andere Menschen, sie/er fragt sich auch, wie aus diesen Ideen Geschichten werden und verfolgt mit ihnen eine bestimmte Erzählabsicht.

Hinter den Drehbüchern verbirgt sich ein Bauplan, so wie bei der Entstehung eines Hauses. Dieser Bauplan ist nicht Selbstzweck, sondern er dient dem Autor dazu, den Leser in die Welt der Geschichte eintauchen zu lassen und Ideen so zu verknüpfen, dass daraus ein kraftvoller Erzählstrom wird.

„Ich schaue Komödien selber gerne. Als Filmgenre finde ich sie deswegen besonders reizvoll, weil man viele Menschen damit erreicht. Es ist die schwierigste Disziplin des Drehbuchschreibens, sozusagen der 100-Meter-Sprint. Es ist traumhaft, wenn es aufgeht, wenn man im Kino sitzt, und die Leute lachen wirklich.“ (Doron Wisotzky)

Drehbuchautoren verfilmen ihre Arbeit häufig nicht selbst. Sie sind also keine Romanautoren, die ihr Projekt bis zum Ende durchführen, sondern sie sind eher mit Architekten vergleichbar, deren Pläne von anderen umgesetzt werden. Das muss kein Nachteil sein, solange sich Produzent, Regisseur und Autor über die Erzählabsichten der Geschichte einig sind.

„Zum Schreiben, bzw. zur Vorstufe, dem Ideen-Haben, muss ich mich in Bewegung versetzen. Entweder sitze ich selber im Auto, im Zug oder gehe spazieren, oder um mich herum bewegt sich viel, wie in einem Straßencafé. Dann fallen mir, in guten Momenten, Dialoge ein, Szenen, Momente. Zu Hause am Schreibtisch fällt mir das schwer. Musik ist hilfreich dabei. Ich muss mich selbst in einen 'flow' bringen, der mich inspiriert. Und ich muss, um Gottes Willen, unbedingt ganz alleine sein!“ (Caroline Link)

Drehbuchautoren schreiben anfangs für sich selbst und später für ein Publikum, dessen Reaktionen sie sich vorstellen. Häufig sind Autoren in Stoffbesprechungen die Mittler zwischen den verschiedenen Interessen einer Produktion. Sie können gut zuhören. Drehbuchautoren versprechen nie, alle in der Stoffbesprechung geäußerten Meinungen wörtlich im Drehbuch umzusetzen. Sie schreiben mit und sagen abschließend: „Ich muss sehen, wie ich das jetzt umsetze."  

„An den Tagen vor dem ersten Drehtag klopfen einem alle möglichen Leute auf die Schulter und wünschen viel Glück für die Dreharbeiten. Ich sage Danke, aber denke mir: eigentlich ist doch schon fast alles gelaufen. Wenn man ein gutes Drehbuch in der Hand hat, und die Rollen sorgfältig besetzt sind, ist es wirklich schwer, den Film bei den Dreharbeiten noch an die Wand zu fahren. Wenn nicht, hilft auch sehr viel Glück nichts.“ (Hans-Christian Schmid)